Schnittebene 4.2. „Glenohumerale Kapsel“ (S/ GHK)
1 Humeruskopf
2 Knorpel und Synovia
3 Glenohumerale Kapsel
4 Recessus axillaris
5 M. latissimus dorsi
Darstellung longitudinal
1 Humeruskopf
2 Knorpel und Synovia
3 Glenohumerale Kapsel
4 M. latissimus dorsi
Darstellung transversal
Beurteilung: Caput humeri, Knorpel, Gelenkkapsel, Recessus axillaris
longitudinal transversal
Ausführung: Die Untersuchung findet in der Achselhöhle statt. Hierfür eleviert der Patient den Arm, legt seine Hand in den Nacken und dreht den Ellenbogen auswärts, falls dieses möglich ist.
Bei Einschränkungen der Gelenkkapsel wird ihm dieses wahrscheinlich nicht möglich sein, so dass es innerhalb des schmerzfreien Sektors durchgeführt wird. Diese Untersuchung soll erstrangig Auskunft über ein eventuelles Kapselgeschehen geben. Ein verbreitetes Krankheitsbild ist die Frozen Shoulder, welche von der fibrösen Kapselsteife unterschieden werden sollte.
Bei der Frozen Shoulder ist der genaue Entstehungsmechanismus nicht geklärt.
Häufige Zusammenhänge finden sich aber:
Es sind vor allem Patienten im Alter von 40 bis 60 Jahren betroffen (Frauen > Männer). Jeder Vierte hiervon durchlebt das Krankheitsbild bei beiden Schultern hintereinander. Die Adhäsive Kapsulitis und Periarthritis humeroscapularis bezeichnen das gleiche Geschehen, während die fibröse Kapselsteife abzugrenzen ist.
Die Frozen Shoulder läuft in drei Stadien ab (abgekürzt: Schmerzphase, Einsteifungsphase, Auftauphase).
Während bei der schmerzhaften Frozen shoulder zunächst die Außenrotation einschränkt (ventrale Kapselanteile), versteift die fibröse Kapsulitis zunächst in der Abduktionsebene (caudale Kapselanteile). Diese Bewegungsebene "friert" bei der Frozen shoulder dann zusätzlich ein.
In der Schnittebene „Glenohumerale Kapsel“ betrachtet man untere Kapselanteile, sowie den Recessus axillaris. Normalerweise ist der Abstand vom Humerus zur Kapsel hier maximal 3 mm und auch die Kapsel ist nicht kräftiger als 2-3 mm. Bei kapsulären Pathologien kann der Recessus bis zu 12 mm verdicken. Die Sonde wird von unten in die Achselhöhle geführt, wobei die Ausrichtung cranial in Richtung des Acromioclavikulargelenkes zielt, auf welches man zum Anvisieren die „sondenfreie“ Hand legt.