Ellenbogen + Hand/ strukturell-pathogen 3 : Ellenbogen zentral (inklusive Ellenbogenfrakturen)
Das Ligamentum collaterale ulnare wird häufig infolge repetitiver Wurf-/ Schlag- und Fangbelastungen verletzt. Die Ellenbogendistorsionen können bis zum Riss dieser äußeren Bandstruktur führen. Im Verhältnis zu Sprunggelenks- und Kniegelenksbänderrissen sind sie vergleichsweise selten. Ebenso kann es bei einem entsprechenden Trauma zu einem spontanen Einreißen des Lig. collaterale ulnare kommen.
Ständig wiederkehrende Bewegungsabläufe, wie der Vorhandschlag bei Tennis oder Abwehraktionen eines Torwartes können schleichend eine Lockerung des ulnaren Seitenbandes auslösen. Die entstehende Instabilität kann zu Blockierungen im Gelenk führen oder chondro-ossäre Defekte (OCD) bilden sich aus, die als Spätfolge arthrotische Veränderungen hervorrufen.
Bei Unfällen können Bänder im Zusammenhang mit einer Luxation einreißen, ggfs. auch im Zusammenspiel mit Frakturen. Bei Rupturen des ulnaren Seitenbandes resultiert eine sog. Valgusinstabilität, d.h. eine Aufklappbarkeit des Ellenbogens nach medial. Wenngleich das Ellenbogengelenk durch seinen Kapsel-Bandapparat, die gelenkumgebende Muskulatur und hochkongruenten Gelenkflächen sehr stabil ist, so sind Luxationen dennoch recht verbreitet.
Ellenbogenverletzungen sind häufig komplex und die Gefäße und Nerven sind anatomisch oft in der Nähe der verletzten Strukturen, so dass Wachsamkeit gefordert ist.
Luxationen kommen vor allem bei Kindern um das 10. Lebensjahr herum vor und stellen bei ihnen die häufigste Region eines „Auskugel-Traumas“ dar. Bei Erwachsenen stellen sie nach der Schulterluxation die zweithäufigste Rate. Die Luxationsmechanismen sind meist Stürze auf den „gestreckten oder überstreckten“ Arm, wobei es zum Verschiebemechanismus vom Humerus zum Unterarm kommt. In der luxierten Position ist in der Folge keine Bewegung mehr möglich.
In seltenen Fällen liegen anlagebedingte, kongenitale Ellenbogenluxationen vor.
Symptomatik:
Verletzungen des Ellenbogens verzeihen keine knöchernen Fehlstellungen und es muss noch stärker als bei anderen Gelenken auf die ligamentäre Stabilität geachtet werden. Persistieren nämlich Instabilitäten, so führt dieses posttraumatisch meistens zu starker Einschränkung der Beweglichkeit (posttraumatische Ellenbogensteife). Kurioserweise ist das Gelenk trotz der eingetretenen Versteifung weiterhin seitlich sehr instabil. Somit ergibt sich oft die Kombination eines „steifen, instabilen Gelenkes“.
Bei Kindern bis zum fünften Lebensjahr stellt die Radiusköpfchen-Subluxation (Chassaignac- Lähmung) eine der am häufigsten auftretenden Verletzungen dar. Diese Teilausrenkung oder Pronationsblockade des Radiusköpfchens entsteht als „Zugtrauma“, z.B. wenn ein schreiendes Kind vom Boden hochgezogen wird. Der gestreckte Arm wird in Pronationsstellung plötzlicher und starker Traktion ausgesetzt. Im Sport ist es vor allem bei spezifischen Judo-Techniken beschrieben, dass es zu einer derartigen Verletzung kommen kann. Man vermutet, dass das Radiusköpfchen nach ventro-caudal aus dem Halteband (Lig. anulare radii) herausrutscht und das Ligament dann zwischen Caput radii und Capitulum humeri einklemmt.
Während des kindlichen Traumas schmerzt es, aber in der Folge lässt dieser Schmerz schnell nach, wenn der Arm nicht bewegt wird. Das Kind schont sich spontan in Pronation, leichter Flexion und hält den Arm „wie gelähmt“. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer „Pseudoparese“.
Ellenbogen + Hand/ strukturell-pathogen 3 : Ellenbogen zentral (inklusive Ellenbogenfrakturen)
Ellenbogenfrakturen sind besonders im Kindesalter sehr häufige Verletzungen. Nach der distalen Unterarmfraktur stellen sie den zweithöchsten Anteil der kindlichen Frakturen. Aber auch beim Erwachsenen sind sie nicht selten. Alleine die Frakturen des Olecranon ulnae macht 1% aller Frakturen der oberen Extremität aus. Während beim Kind bis zum 10. Lebensjahr besonders die Frakturen des distalen Humerus (sog. supracondyläre Frakturen) dominieren, sind diese im Erwachsenenalter seltener.
Aufgrund der Gelenkbildung des Ellenbogens dreier knöcherner Strukturen, ist eine hohe Frakturvariabilität gegeben. Es gibt eine Reihe von Klassifikationen und Untergruppen, die aufgrund des Umfanges hier nur angerissen werden können.
In manchen Fällen kombinieren sie sich mit den Verletzungen des Vorkapitels, so dass Luxationsfrakturen vorliegen. In diesen Fällen spricht man nicht von einfachen-, sondern komplexen Luxationen, wovon die sog. „Terrible-Triad-Läsion“, eine der häufigsten Formen darstellt. Diese bezeichnet die Kombination aus posteriorer Ellenbogenluxation, Radiusköpfchenfraktur, sowie Bruch des Coronoids.
Die Vielzahl an Ellenbogenluxationen und Frakturen, bei einer Vielfalt der Verletzungsmuster, schafft eine gewisse Therapieproblematik. Am Ellenbogen resultieren nämlich häufig sog. Kadiläsionen.
Kadiläsion: Hierbei handelt sich meist um klinisch und radiologisch unscheinbare Verletzungen, die wegen ihrer komplexen Problematik primär erkannt und korrekt behandelt bzw. ausgeschlossen werden müssen, um spätere gravierende Komplikationen zu vermeiden.
Kadiläsion 1: Fraktur des Condylus lateralis humeri
Kadiläsion 2: traumatische Radiusköpfchenluxation im Rahmen der Monteggia-Fraktur
Kadiläsion 3: supracondyläre Humerusfraktur
Die Folge einer Fehlstellung infolge einer instabilen supracondylären Humerusfraktur kann im Adoleszenten- und Erwachsenenalter ein Cubitus varus oder eine Antekurvationsfehlstellung („Biegung nach ventral“) des Humerus sein und zugleich eine Korrekturindikation darstellen.
Ellenbogenfrakturen werden im Vergleich zu anderen Frakturen häufiger fehldiagnostiziert. Die komplexe Anatomie, radiologisch nicht sichtbare knorpelige Gelenkanteile, zu unterschiedlichen Zeiten auftretende Knochenkerne (Kinder), sowie begrenzte Möglichkeiten der Anamnese und Untersuchung des verletzten Patienten, stellen den Untersucher vor eine schwierige Aufgabe. So kann es durchaus vorkommen, dass das Ausmaß einer aufgetretenen Verletzung erst in einer späteren Therapie erkannt wird. Aus diesem Grund sollten Achsabweichungen des Ellenbogengelenkes erkannt und analysiert werden können. Neben diesen kommt es aber auch häufig zu Bewegungseinschränkungen und gelegentlich zu Pseudarthrosen.
Grundsätzlich führen Verletzungen im Kindesalter häufiger zu knöchernen Läsionen als im Erwachsenenalter. Selten gibt es hier schon reine Luxationen oder kapsoligamentäre Verletzungen. Im Kindesalter gibt es dabei noch die Grünholzfrakturen und Epiphysenlösungen/- frakturen. Die Grünholzfrakturen stellen dia- oder metaphysäre Biegungsbrüche dar, bei denen eine Seite der Kortikalis vollständig und die andere nur teilweise frakturiert ist.
Die Epiphysenverletzungen werden nach Aitken 0-4 oder Salter-Harrys 1-5 eingeteilt:
0/1: Epiphysenlösung ohne Fragment
1/2: Epiphysenlösung mit metapysärem Fragment
2/3: Epipysenfraktur ohne metaphysäres Fragment
3/4: Epipysenfraktur mit metapysärem Fragment
4/5: Kompression der Epipysenfuge (axiale Stauchung)
Monteggia-Fraktur bei einem Kind. Neben dem unschwer erkennbaren Bruch der Ulna besteht eine Luxation des Radius nach lateral volar. Das noch nicht verknöcherte Radiusköpfchen (blauer Pfeil) sollte dem Knochenkern des Capitulum humeri (roter Pfeil) genau gegenüber stehen.
Quelle (Link zu Lizenz und Urheber): Wikimedia commons
dortiger Autor: Hellerhoff (20.01.15)
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Alte Unterarmfraktur. Der Radius ist in Fehlstellung konsolidiert, an der Ulnafraktur hat sich eine hypertrophe Pseudarthrose ausgebildet. Nebenbefundlich Gefäßverkalkungen.
Quelle (Link zu Lizenz und Urheber): Wikimedia commons
dortiger Autor: Hellerhoff (26.12.14)
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Grünholzfraktur von Ulna und Radius (Unterarmfraktur).
Quelle (Link zu Lizenz und Urheber): Wikimedia commons
dortiger Autor: Hellerhoff (03.09.13)
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Allgemein unterteilt man die Ellenbogenfrakturen in Frakturen des distalen Oberarmes und des proximalen Unterarmes. Am distalen Humerus unterteilt man in extra- und intraartikuläre Frakturen.
Die Frakturtypen des Ellenbogens sind folgende:
1. Supracondyläre Humerusfraktur (extraartikulär)
2. Transcondyläre Humerusfraktur (intraartikulär)
a) Condylus radialis Fraktur
b) Condylus ulnaris Fraktur
c) Transcondyläre Y-Fraktur
3. Epicondyläre Abrissfrakturen
a) Epicondylus ulnaris Fraktur
b) Epicondylus radialis Fraktur
4. Frakturen der proximalen Ulna (intraartikulär)
a) Olecranonfraktur (teilweise auch extraartikulär)
b) Fraktur des Processus coronoideus
5. Radiusköpfchenfraktur und Radiushalsfraktur
Sonderform: Monteggiafraktur (Fraktur der proximalen Ulna mit Radiusköpfchenluxation, meist nach ventrolateral)
Aufgrund der exponierten Lage des Olecranon ulnae kommt es besonders bei Erwachsenen häufig zu einer Verletzung dieses Knochenteils. Dabei liegt eine mehr oder weniger starke Beteiligung der Gelenkfläche vor, oder es kommt zum Ausriss des M. triceps brachii am Olecranon ulnae. Die folgenden Bilder zeigen Beispiele von Olecranonfrakturen:
Olecranon-Fraktur
Quelle: Wikimedia commons
dortiger Autor: James Heilman, MD
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Ellenbogen + Hand/ strukturell-pathogen 3 : Ellenbogen zentral (inklusive Ellenbogenfrakturen)
Wie wir es bereits an anderen Gelenken kennengelernt haben, kann es auch am Ellenbogen zu einer Osteochondrosis dissecans (OCD) kommen. Im Verhältnis zum Kniegelenk ist dieses aber weit seltener, während es in der Veterinärmedizin ein häufiges Erscheinungsbild darstellt. Die Herkunft ist weitgehend ungeklärt und es werden verschiedene Theorien diskutiert, die unter anderem an der Schulter besprochen wurden. Eine Durchblutungsstörung am Ellenbogen steht dabei im Hauptfokus, wie eine ossäre Überlastungsreaktion infolge repetitiver Bewegungsabläufe des Ellenbogens (z.B. Werfen). In vielen Fällen ist dabei das Capitulum humeri betroffen, manchmal auch das Caput radii oder die Trochlea humeri.
Die OCD am Ellenbogen kann zu ausgeprägten Schmerzen am Ellenbogen führen und mit einem „Knacken“, „Reiben“, „Verhaken“ oder Blockierungen einhergehen. Die Diagnose kann im Röntgen erfolgen oder sensibler im MRT, da bereits frühere Stadien visualisiert werden können. Im MSU können im fortgeschrittenen Stadium freie Gelenkpartner ebenfalls sichtbar gemacht werden. Für die Prognostik sind geringere räumliche Ausdehnungen, sowie bei Kindern geöffnete Wachstumsfugen günstiger. Operative Intervention muss erfolgen, wenn sich die OCD am Ellenbogen verschlechtert, ein Knochenareal sich abzulösen droht, oder bereits ein störendes Partikelchen im Gelenk „frei herumschwimmt“. Die Osteochondrosis dissecans umfasst drei Erkrankungsstadien, die nacheinander durchlaufen werden.
Im ersten, sog. „Schlummerstadium“, bleibt die Krankheit vielfach unentdeckt. Aufgrund der schlechten Durchblutung kommt es zu einem Entzündungsprozess im Knochen, bei dem die Knochenzellen angegriffen werden. Die Abgrenzung von gesundem Knochen und zerstörtem, entzündeten Knochen wird als ossale Demarkierung bezeichnet. Betrachtet man die „Schlummerphase“ genauer, so erscheint das Röntgenbild während des beginnenden Entzündungsprozesses noch normal, geht in der Folge dann aber mit einem röntgenologisch sichtbarem Befund einher. Im zweiten Stadium löst sich der defekte Knochen (bildgebend klar sichtbar) vom gesunden Knochen und wird nicht mehr mit Blut versorgt. Neben diesem nun nicht mehr lebensfähigem, nekrotischem Gewebe kann auch der Knorpel ödematös aufgequollen und geschädigt sein. Im dritten Stadium entsteht ein sichtbares Loch an der Stelle, wo sich das abgestorbene Knochenstück befand. Diese Stelle bezeichnet man als „Mausbett“ oder „Dissekatbett“ und das nekrotische Knochenstückchen als „Gelenkmaus“ oder „Dissekat“.
Beim „Morbus Hass“ (siehe "Schulter-Pathologien, Region 4“) wird aufgezeigt, wie die HKN (Humeruskopfnekrose) und FKN (Femurkopfnekrose) nach der ARCO klassifiziert werden. Analog dazu kann auch die Osteonekrose am Ellenbogen betrachtet werden. Die sich pathomorphologisch abspielenden Prozesse sind grundsätzlich für alle Arten der Osteonekrose gleich, auch wenn unterschiedliche Prozesse der auslösenden Krankheit existieren. Auch die verschiedensten Lokalisationen der Osteonekrosen in allen Lebensabschnitten unterscheiden sich nicht in der Pathomorphologie. Am Ellenbogen betrifft der Morbus Panner das Capitulum humeri (anterior) und ist die häufigste Osteonekrose am Ellenbogen. Die Manifestation des Morbus Panner ist vor dem 10. Lebensjahr.
Der Morbus Hegemann bezeichnet die Nekrose der Trochlea humeri und manifestiert sich im Adoleszentenalter.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass freie Gelenkkörper im Ellenbogengelenk unterschiedlicher Genese entspringen:
1. Traumatisch oder infolge von Überlastungen
2. OCD (häufig radiohumeral)
3. Osteonekrose: Morbus Panner, Morbus Hegemann
Die Lokalisation der freien Partikelchen kann somit sowohl ventral, wie dorsal, radiohumeral oder radioulnar auftreten. Insgesamt zeigt das Ellenbogengelenk eine Häufung dieses pathologischen Erscheinungsbildes. In Abhängigkeit der Lokalisation betrifft die resultierende Bewegungseinschränkung dann vermehrt die Extension oder Flexion in Kombination mit Pronation oder Supination. Manchmal können betroffene Personen die plötzlich einsetzende Blockierung des Gelenkes selbständig „frei schütteln“.
Während die osteonekrotischen Erkrankungen im Kindesalter durch das anhaltende Skelettwachstum ein gute Selbstheilungschance haben, ist die OCD im Erwachsenenalter davon scharf abzugrenzen. Über dem 20. Lebensjahr finden sich zahlreiche betroffene Sportler, bei denen operative Maßnahmen (Entfernung oder Refixation) indiziert erscheinen.
Ellenbogen + Hand/ strukturell-pathogen 3 : Ellenbogen zentral (inklusive Ellenbogenfrakturen)
Die Arthrose des Ellenbogens, auch Cubitalarthrose genannt, ist eine seltenere Form der Gelenkarthrosen. Da das Ellenbogengelenk seltener Druckbelastungen ausgesetzt ist, als die Gelenke der unteren Extremität oder das Daumensattelgelenk, entstehen Cubitalartrosen meist aufgrund postfraktureller Fehlstellungen oder infolge intraartikulärer Frakturen. Bei Personen die starken körperlichen Anforderungen der oberen Extremität ausgesetzt sind, können intensive und extensive Beanspruchungen des Ellenbogengelenkes ebenfalls ein begünstigender Faktor sein.
Wie bei den Frakturen und Luxationen dargestellt, finden sich oft Kombinationen aus Verletzungen des muskuloskelettalen Apparates und der ossären Strukturen. Bewegungseinschränkungen des Gelenkes resultieren dann aus Gelenkstufen mit Verschleißfolge, freien Gelenkkörpern, sowie Verwachsungen und Vernarbungen. Ist das Gelenk ohne radiologische nachweisbare Veränderung versteift, so handelt es sich zumeist um Verwachsungen im Gelenk, sog. Arthrofibrosen, unter Beteiligung einer Gelenkkapselschrumpfung.
Symptomatik der Arthrose:
Die rheumatoide oder rheumatische Arthritis ist eine entzündliche Gelenkerkrankung, die mindestens mehrere Wochen lang anhält. Typische Symptome sind Schmerzen an den befallenen Gelenken, die im Ruhezustand schlimmer sind, als in aktiven Phasen. Arthritis-Symptome können zudem Schwellungen, Rötungen und Erwärmungen der Gelenke mit Funktionseinschränkungen sein. Meistens sind bei einer Arthritis beide Körperhälften in Mitleidenschaft gezogen. Im Verlauf einer fortschreitenden rheumatoiden Arthritis kommt es zur Zerstörung der Knorpelsubstanz und des Gelenkes. Die Diagnose kann gut mit einem MRT gestellt werden. Der fortgeschrittene MSU-Anwender kann bildgebende Sonografie-Befunde erheben.
Daneben gibt es noch eine weitere Form der Arthritis, die sog. reaktive Arthritis. Meistens betrifft diese allerdings die untere Extremität oder auch die Geschlechtsteile. Sind neben den Gelenken auch die Schleimhäute befallen, spricht man vom Reiter-Syndrom. Eine reaktive Arthritis bildet ihre Symptomatik infolge einer Magen-Darm-Erkrankung (Salmonellen) oder einer Infektion mit Chlamydien aus. Die reaktive Arthritis wird mittels Blutuntersuchung diagnostiziert und hat bei frühzeitigem Erkennen und Behandeln eine gute Prognose.
Daneben gibt es auch noch die Psoriasis-Arthritis, auch Schuppenflechte genannt, da sie mit trockener, schuppiger Haut einhergeht. Die Kopfhaut, Knie, Ellenbogen und Hände sind häufig betroffen und Nahrungsunverträglichkeiten spielen oft eine Rolle.
Bei einer fortgeschrittenen rheumatoiden Cubitalarthritis kann eine Synovektomie in Verbindung mit einer Resektion des Caput radii Schmerzfreiheit und ausreichende Funktionalität herstellen, sofern die Gelenkzerstörung nicht zu ausgeprägt ist und keine weitreichende Instabilität vorliegt. Sollten letztere Faktoren eingetreten sein, kann eine endoprothetische Versorgung notwendig werden.