Spezieller Teil 1 :Differentialdiagnostik und Pathologien/
Klinische Tests der Gelenke und Gewebe
Abschnitt 1 “Fuß“ (F)
Die Diagnostik am Fuß ist dadurch gekennzeichnet, dass dem Untersucher gute anatomische Kenntnisse direkt wertvolle Hinweise für die Ermittlung von Pathologien geben. Die Schmerzangabe und -gestik des Patienten zeigt bei Fußpathologien häufig die betroffene Struktur. Hier gehen Schulmedizin und FDM fast synchron vor, nur die Deutung ist abweichend. SFT möchte beides verbinden.
Für die anatomische Lehre empfiehlt SFT wiederum das Einbeziehen einer 3-D-Software, um Knochen, Ligamente, Gefäße, Muskeln/ Sehnen und Nerven in ihren Verläufen zu verfolgen.
Ein Fußorthopäde, Fußchirurg, Podologe ist auf die Füße spezialisiert. Der Osteopath, Physiotherapeut, Ergotherapeut, Allgemeinmediziner kann nicht alle Strukturen in jeder Region vor Augen haben und doch wird er versuchen, zu einer spezifischen Hypothese oder noch besser: „Diagnose“ zu kommen.
Moderne Hilfsmittel auf Tablet oder Handy dürfen im Behandlungsraum genutzt und für die Patientenkommunikation hinzugezogen werden, sofern der Patient im Mittelpunkt verbleibt.
Anamnese Fuß:
Am Fuß sind neurogene, metabolische und vaskuläre Pathologien (generalisierte oder systemische Nebendiagnosen) immer abzuklären:
Diabetes mellitus, Polyneuropathie, Chronische Polyarthritis, periphere arterielle Verschlusskrankheit, neurologische Vorerkrankungen
Inspektion Fuß:
Die Inspektion soll immer im Seitenvergleich stattfinden. Mancher Fuß mit einem pathologischen Bild, sieht isoliert betrachtet recht unauffällig aus. Steht dann der asymptomatische Fuß daneben, fällt das pathologische Bild sofort auf.
Insbesondere Schwellungszustand, Hautbeschaffenheit und Durchblutung, aber auch muskuläre Asymmetrien fallen sehr schnell in den Augenschein.
Für das geübte „fußmedizinische Auge“ führen einige Merkmale der Blickdiagnostik zu folgenden Feststellungen:
1. Trockene und rissige Haut ist ein Hinweis auf eine Polyneuropathie jeglicher Genese.
2. Solange Haare auf den Zehen wachsen ist die Durchblutung meist in Ordnung. Eine Intakte Durchblutung ist für jede operative Therapie essentiell.
Merkmale der Inspektion:
3. Da die meisten Strukturen am Fuß dicht unter der Haut verlaufen, sind sie für die manuelle Untersuchung gut zugänglich.
Gute anatomische Kenntnisse erleichtern das Abtasten. SFT erinnert an die moderne Technik (Tablet). Es sollte versucht werden, Gelenke, Muskeln/ Sehnen und Bänder zu differenzieren.
Weiterführend kann die Sensibilität geprüft werden (z.B. Stimmgabel, 2-Punkte-Diskrimination).
4. Häufige Ursache für Ulzerationen am Fuß ist PNP jeglicher Genese (Diabetes mellitus, Alkohol, Medikamente, Chemotherapie).
Neben der Sensibilität sollte die Muskulatur überprüft werden (Atrophien, Paresen, Reflexe). Bestimmte Fußpathologien können paretische Muster aufweisen, die eine andere neurologische Ursache haben (z.B. Pes Cavovarus, der Hohlfuß).
Es können posttraumatische Funktionseinschränkungen mit motorischer Komponente vorliegen (z.B. Schnittverletzung).
Funktionsüberprüfung Fuß
Lisfranc- und Chopart-Gelenke am Fuß.
Quelle (Link zu Lizenz und Urheber): Wikimedia commons
dortiger Autor: Hellerhoff
Die Datei kann gemäß der Bestimmungen von Wikimedia commons weiter verwendet werden.
Weitere Informationen finden sich unter Grundlagen der Befundung ,sowie auf den Befundbögen des Kapitels "Fuß".